STREUOBSTMOSTEREI

Altbach

Auszug aus der Sonderausgabe von Verbraucher Konkret, Januar 2004 zum Thema Fairer Handel. Mit freundlicher Genehmigung der Verbraucher Initiative e.V.

Phillipinen - PREDA

Organisation
Das Zentrum von Preda befindet sich am Rand der Hafenstadt Olongapo City auf der Hauptinsel Luzon. Die Organisation wurde 1974 von dem irischen Priester Shay Cullen gegründet, heute besteht das Team aus 20 Mitarbeitern Bei Preda handelt es sich um eine Stiftung, die Produkte von Kleinprorluzenten vermarktet. Die Abkürzung Preda stand bis 1999 für "Prevent and Rehabilitate Drug Abusem Foundation" und deutet auf die ursprüngliche Aufgabe der Stiftung hin. Zunächst widmete sich Preda ausschließlich der Rehabilitation von jugendlichen Drogenabhängigen "Die Drogen sind ein (vermeintlicher) Fluchtversuch für immer wieder Betrogene und extrem ausgebeutete Leute' (Cullen 1983).

Preda" stehen heute für "People's Recovery, Empowerment and Development Assistance Foundation", also für die Unterstützung der Menschen bei der Verbesserung ihrer Lebensberfingungen Im fairen Ha ndel sieht Preda eine Chan ce, menschenwürdige Arbeitsplätze und ein Einkommen für viele Familien zu schaffen. Die Fairhandelsorganisationen dwp, EI Puente und gepa arbeiten seit vielen Jahren mit Preda zusammen.

Preda war viele Jahre sehr aktiv in einem Bündnis zur Schließung des US-Stützpunkts Subic in Olongapo, dem größten Stützpunkt außerhalb der USA. Sie haben heikle Themen wie Drogen, Prostitution und vor allem Kinderprostitution als Begleiterscheinungen des US-Stützpunkts (und des Tourismus) an die Öffentlichkeit gebracht. Deswegen gelang es Preda auch seit 1982 nicht mehr, Handwerksprodukte an die Angehörigen des Stützpunktes zu verkaufen. Fairer Handel sicherte ihre ökonomische und politische Unabhängigkeit. Der Stützpunkt wurde inzwischen geschlossen, nachdem die philippinische Regierung den Vertrag mit den USA nicht mehr verlängert hat. Die Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit von Preda hat sicher mit dazu beigetragen. Preda beschäftigt sich heute auch mit dem Thema "Ökologie und Entwicklung".

Im Preda-Zentrum werden zwar keine jugendlichen Drogenabhängigen mehr betreut, aber es leben dort bis zu 50 Straßenkinder. Die Stiftung hat ihren Schwerpunkt auf die Arbeit mit Straßenkindern verlagert (Childhood for Children Project). Die Kinder leben dort bis zu einem Jahr und werden therapeutisch betreut. Sie werden wieder in die Schule integriert und haben Betreuer, die sich rund um die Uhr um sie kümmern. Die Kinder werden auch wieder mit den Eltern oder Verwandten zusammen gebracht. Ziel der Therapie ist es, die Kinder wieder in ihre Familien zu integrieren. In dieser Gruppe sind auch einige Kinder, die früher als Prostituierte gearbeitet haben. Preda klagt im Namen der Kinder die Kinderschänder, auch deutsche Touristen, an und betreut die Kinder dann sehr intensiv während der Gerichtsverhandlung.

Produzenten
Preda arbeitet derzeit mit 24 Produzentengruppen im Handwerksbereich zusammen, je nach Auftragslage finden etwa 160 Menschen eine Einkommensmöglichkeit. Dabei handelt es sich um Produzenten, die in der Familie oder mit Nachbarn zusammen arbeiten. Die Korbwaren und Kleinmöbel stammen aus der Region Zambales, in der die Produktion eine lange Tradition hat.

Preda beschäftigt Sozialarbeiter, die die Gruppen regelmäßig besuchen und beraten. Die Gruppen erhalten von Preda zum Beispiel zinslose Kredite für neue Maschinen, Wasserpumpen, den Kauf des Rohmaterials oder für den Hausbau. Die Produzenten können auch an Kursen zu den Themen "Finanzmanagement und "Verbesserung der eignen Lebenssituation" teilnehmen. Die Handwerker erhalten außerdem eine finanzielle Unterstützung im Krankheitsfall.

Stellvertretend für viele Produzentengruppen von Korbwaren soll eine Gruppe im Dorf Calaban bei Olongapo vorgestellt werden. Cesar de la Cruz, der Leiter der Gruppe, wandte sich 1991 auf der Suche nach einer anderen Beschäftigungsmöglichkeit an Preda. Er arbeitete unter sehr schlechten Bedingungen im Schlachthof. Bei Preda erhielt er eine Ausbildung und begann zunächst zusammen mit seiner Frau mit der Produktion von Körben. Inzwischen ist Cesar de la Cruz ein Korbexperte, bildet andere aus und stellt Muster für Preda her. Sechs Familien in der Nachbarschaft haben sich seiner Gruppe angeschlossen, sie alle stellen die Körbe in ihren eigenen Häusern her. Neben den Häusern wachsen Gemüse und Obst, und die Familien betreiben eine Hühnerzucht. Aus dem Mehrpreis konnte sich Cesar de la Cruz inzwischen ein festes Haus aus Stein bauen, nachdem sein Haus beim Ausbruch des Pinatubo zerstört worden war.

Preda arbeitet außerdem seit mehreren Jahren mit Mangoproduzenten u.a. auf der Insel Cebu zusammen. Die Kleinbauem erhalten von den Fabriken, die die Früchte verarbeiten, höhere garantierte Preise.

Die Mangos stammen unter anderem von einer Kooperative im Bergdorf Marangay Manipis, circa 21 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Cebu City. Das Dorf ist schwer zu erreichen, da nur schlechte Straßen und Wege dorthin führen. Insgesamt gibt es dort 425 Bauern, die Mangobaume besitzen. Allerdings konnten früher nur 20 Bauern die Mangos an Zwischenhändler verkaufen, die Zwischenhändler fuhren nicht zu den entlegenen Höfen. Preda bietet den Bauern ebenfalls Kredite, technische Unterstützung und Direktvermarktung an.

Produktion und Vermarktung
Die Früchte werden in kleinen Betrieben auf Cebu und Luzon zu Trockenfrüchten verarbeitet. Für die Trockenmangos werden Früchte verwendet, die knapp unterhalb der bevorzugten Größe für frische Früchte liegen. Sie werden im noch nicht ganz reifen Zustand geerntet und reifen in der Fabrik einige Tage nach; die Früchte müssen alle gleich reif sein. Ist dieser Zustand erreicht, werden die Mangos geschält, in Streifen geschnitten und in einen heißen Sirup aus Fruchtsaft und geringem Zuckeranteil getaucht. Anschließend werden die Streifen in einem Heißluftofen getrocknet und nach einer letzten Qualitätskontrolle gewogen und verpackt. Die Früchte werden weder geschwefelt noch mit künstlichen Konservierungsstoffen behandelt, sondern der zugesetzte Zucker wirkt als natürliche Konservierung. Um die angegebene Mindesthaltbarkeit zu erreichen, empfiehlt es sich, die Mangos kühl und trocken zu lagern.

Um durch den Verkauf von Korbwaren nicht zu einem Mangel des natürlich wachsenden Rattans beizutragen, importiert die gepa nur solche Produkte, bei denen sehr junge Schlingen bis zu einem Durchmesser von circa einem Zentimeter verarbeitet sind. Dies garantiert weiterhin Arbeit für die Menschen, schont aber die natürlichen Vorkommen. Viele Produkte werden auch aus den Blättern der Buripalme geflochten. Für die Henkelkörbe wird Peddigrohr, der geschnittene innere Kein des Rattan benutzt.

 

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